Corona-Hilfsprogramme: Weitere Webinare mit neuer Themenauswahl
Die Corona-Krise ist in den Medien längst nicht mehr prioritäres Thema. Überwunden ist sie bekanntermaßen dennoch nicht und im Wiederanlaufen des Veranstaltungslebens hören wir von vielen Problemen. Viele Kulturveranstaltende leiden nicht nur unter dem zurückhaltenden Verhalten des Publikums, sondern auch unter dem Fachkräftemangel, der in der Krise große Ausmaße angenommen hat. Die Hilfsprogramme von Bundes- und Landesregierungen haben viele Kultureinrichtungen, Künstler*innen sowie anderen Kulturschaffenden die wirtschaftlichen Lebensgrundlagen bewahrt. Auch die jüngste Auflage des Landesstipendien-Programms „Auf geht’s“ war ein großer Erfolg. Die Mittel wurden nahezu vollständig abgerufen. Es besteht aber nach wie vor großer Beratungsbedarf. Eine Umfrage des Landesmusikrats NRW aus dem Jahresanfang 2022 zeigte, wie hoch die Rückforderungen aus Überbrückungshilfen und NRW-Soforthilfen ausfallen können. 48 Personen mussten im Schnitt 5.800 Euro zurückzahlen – hier zeigt sich, wie schwer es Künstler*innen, die die NRW-Soforthilfe von pauschal 9.000 Euro erhielten, fiel, den Förderbedingungen gerecht zu werden.
Der Kulturrat NRW bietet nach wie vor Online-Workshops an, die auch über die Abrechnung der Corona-Hilfen informieren sowie Tipps rund um Themen wie Vertragsrecht etc. geben. Auf unserer Website finden Sie die Übersicht der nahezu wöchentlich stattfindenden Webinare. Die Teilnahme an den online via Zoom stattfindenden Webinaren erfordert zwar eine Anmeldung, ist aber gebührenfrei.
Neue Themenauswahl - Nach der Sommerpause wird es zwei neue Corona-Webinar-Reihen geben:
Die erste Reihe behandelt das Thema „Mentale Gesundheit“ mit dem Fokus auf die Kulturbranche. Als Referentin für diese Webinar-Reihe konnten wir die Diplom-Psychologin Anne Löhr gewinnen, die sich unter anderem auf die Beratung von Einzelpersonen und Teams aus der Musik- und Kreativbranche spezialisiert hat.
Die zweite Webinar-Reihe beschäftigt sich mit den Corona-Folgen für die Kunst im Kontext der Digitalisierung und nimmt sowohl das veränderte Publikumsverhalten als auch die Entwicklung neuer digitaler Tools für Künstler*innen in den Blick. Hierfür konnte Prof. Dr. Holger Simon (Wissenschaftler & Unternehmer, Speaker & Coach) gewonnen werden, der sich auf die Themen Kunstkommunikation, Neue Medien und Cultural Entrepreneurship spezialisiert hat.
Unsere Termine im August und September 2022:
Di., 16.08., 19-21 Uhr, „Tipps & Tricks: Steuerliche Abrechnungen von Corona-Hilfen und Stipendien“, Referent: Marcel Stenpaß
Di., 23.08., 17-19 Uhr, „Das digitale Publikum. Fit für die Zukunft nach zwei Jahren Pandemie“, Referent: Prof. Dr. Holger Simon
Di., 30.08., 18-20 Uhr, „Mentale Gesundheit meets Kunst-, Kultur- und Kreativbranche“, Referentin: Anne Löhr
Di., 06.09., 18-21 Uhr, „Gewusst wie: Der Weg in die Selbständigkeit für Kunst- und Kulturschaffende”, Referent: Marcel Stenpaß
Do., 08.09., 17-19 Uhr, „Live-Online-Veranstaltungen: Welche Technik und Tools brauche ich, um online Menschen überzeugend zu erreichen?”, Referent: Prof. Dr. Holger Simon
Mi., 14.09., 18-20 Uhr, „Resilient durch die Krise: Erste-Hilfe-Koffer für die Kreativbranche”, Referentin: Anne Löhr
Do., 22.09. von 17-19 Uhr, „Live-Online-Veranstaltungen: Ideen schärfen für digitale Vermittlung und Formate”, Referent: Prof. Dr. Holger Simon
Mi., 28.09., 18-20 Uhr, „Stress lass nach! Vom Umgang mit Stress im Arbeitsalltag”, Referentin: Anne Löhr
Wir möchten noch darauf hinweisen, dass der Umstand, dass die Bundesregierung die generelle Laufzeit des Hilfsprogramms der Kulturstaatsministerin (Neustart Kultur) vom Jahresende 2022 auf Mitte 2023 verlängert hat, erste Früchte trägt. So hat die Bundesvereinigung der Amateurmusikverbände die Laufzeit ihres Förderprogramms verlängert, jüngst auch der Deutsche Musikrat seine Ensembleförderung, und es ist abzusehen, dass weitere Bundeskulturverbände bei ihren Programmen, die teils in Zeitnot geraten sind, nachziehen werden.
Vieles deutet also darauf hin, dass die Corona-Krise nicht vorbei ist und dass auch die Atempause des Sommers geringer ausfällt als erwartet. Wir werden deshalb das Entstehen neuer Schutzmaßnahmen sensibel beobachten. Sollten die Einschränkungen wieder an die wirtschaftlichen Grundlagen des Kulturlebens rühren, ist eine Verlängerung und/ oder Weiterentwicklung vieler der Hilfsprogramme unvermeidbar. |