Bericht: Fachtagung Kulturelle Bildung des Kulturrats NRW

Köln, 29.10.2019

Auf der Fachtagung “Wenn kulturelle Bildung gut läuft…” berieten 60 Expertinnen und Experten in der Alten Feuerwache in Köln über aktuelle Entwicklungen und Bedarfe im Hinblick auf ein mögliches Gesamtkonzept in Sachen kultureller Bildung in Nordrhein-Westfalen.

In seiner Begrüßung betonte Gehart Baum, der Vorsitzende des Kulturrats NRW, die besondere Bedeutung der kulturellen Bildung für die Entwicklung des einzelnen Menschen, da sie notwendige Fähigkeiten vermittele, um sich mit Kunst beschäftigen zu können. Sie diene auch dazu, die Sensibilität dafür zu schulen, dass Kunst gelegentlich unerwartet und unbequem oder auch schwer begreifbar sein dürfe. Gerhart Baum spannte einen Bogen von der kulturellen Bildung bis zur Freiheit der Kunst und plädierte dafür, dass es nicht nur ein Thema für Schönwetterzeiten sei, sondern für die Zukunft der Gesellschaft eine maßgebliche Bedeutung habe.

Dr. Hildegard Kaluza vom NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft hob in ihrer Rede hervor, dass seit 2006 die Förderung der kulturellen Bildungsprogramme und -Projekte aus Kulturmitteln des Landes beständig gewachsen sei, sodass 2018 etwa 38 Millionen Euro für Kulturelle Bildung aus dem Kulturkapital eingesetzt wurden. Obwohl diese Effekte an sich schon positiv seien, räumte Dr. Kaluza ein, dass sie noch nicht die systematische Auseinandersetzung mit dem Themenfeld ersetzten. Dazu berichtete sie, dass die Ministerin darüber mit Fachleuten im Gespräch sei und am 16. September 2019 ein erster Workshop stattgefunden hat. Darüber hinaus beschrieb Dr. Kaluza die nächsten konkreten Schritte, die das Ministerium plant, um identifizierte “Lücken” in der Angebotsstruktur zu schließen, und sprach sich dafür aus, über den weiteren Prozess mit den Expertinnen und Experten in NRW im Austausch zu bleiben.

Im Anschluss stellten Saskia Frei-Klages aus dem Kreis Lippe und Volker Buchloh aus Oberhausen ihre prämierten Kommunalen Gesamtkonzepte kultureller Bildung vor. Beide präsentierten zahlreiche kreative Lösungen und praxisorientierte Ideen für die Unterstützung von Projekten im schulischen wie außerschulischen Bereich. Ein besonderer Fokus lag dabei auf den unterschiedlichen organisatorischen, logistischen und finanziellen Herausforderungen im ländlichen Raum im Vergleich zur Großstadt.

Nach der Mittagspause waren die Teilnehmenden aufgerufen, in drei Foren konkrete, kulturpolitsch umsetzbare Handlungsempfehlungen zu formulieren.

Forum 1: Wie können die Player auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene verstärkt miteinander kommunizieren? (Moderation: Brigitte Schorn)
Forum 2: Was sind nachhaltige Ergebnisse kultureller Bildung? (Moderation: Barbara Neundlinger)
Forum 3: Wie kann mich die Landesregierung unterstützen, dass meine Institution sich in den Prozess einbringen kann? (Moderation: Harald Redmer)

In anregenden und teils kontroversen Diskussionen stellten alle drei Gruppen ihre Wünsche und Forderungen zusammen, die am Ende der Tagung von den Workshop-Leiter*innen und der Moderatorin Anke Bruns präsentiert wurden.

Alle Fotos: Simone Szymanski

Text: Catalina Rojas Hauser

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