Podiumsdiskussion „NRW vor der Wahl 2022- Kultur fragt Politik“ / Jubiläumsfeier 25 Jahre Kulturrat NRW im Filmhaus Köln

Pressemitteilung
03.05.2022

„Kultur groß denken“ – das bleibt das Motto des Kulturrats NRW auch und gerade im Vorfeld der NRW-Landtagswahl.

Gerhart Baum, Vorsitzender des Kulturrats NRW, begrüßte am 29. April 2022 im Kölner Filmhaus zum 25. Jubiläum des Kulturrats. Eingeladen waren neben den Mitgliedern Vertreter*innen der Landesregierung, aus der Kulturverwaltung und des Westdeutschen Rundfunks. Die Grußbotschaften gingen weit über die obligaten Glückwünsche hinaus und reflektierten die aktuelle internationale Situation als Herausforderung des hiesigen Kulturlebens: Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen, Staatskanzlei-Chef Nathanael Liminski und Kulturausschussvorsitzender Oliver Keymis bekannten sich zu einer zukunftsweisenden Kulturpolitik und Kulturförderung, die diese Herausforderungen annimmt. Gerhart Baum betonte, wie sehr ein vitales Kulturleben ein Faktor der Demokratiestärkung sei.

Der musikalische Rahmen der Veranstaltung repräsentierte die verbindende Rolle der Kultur. Die Sängerin Dilek Alkan und Gitarrist Baris Boyraz, Mitglied des WDR-Jazzpreis-gekrönten Ensemble Kavpersaz, boten ein kleines Repertoire internationaler Songs. Die ukrainische Sängerin, Pianistin, Komponistin und gleichfalls WDR-Jazzpreis-Trägerin Tamara Lukasheva reflektierte mit ihren jazzgeprägten Liedern die Bedrohung ihrer Heimat.

Vor der eigentlichen Jubiläumsfeier waren kulturpolitischen Sprecher der Landtagsfraktionen eingeladen, sich im Kino des Kölner Filmhauses den Fragen der Mitglieder zu stellen. Der Vorsitzende Gerhart Baum leitete die Runde „Kultur fragt Politik“ ein, indem er sowohl auf die aktuellen Herausforderungen aufgrund der Pandemie und des Ukraine-Kriegs als auch auf Schwerpunktthemen zukünftiger Kulturpolitik hinwies. Eines davon ist die Strukturförderung der Freien Szene. Heike Herold, stellvertretende Vorsitzende des Kulturrats NRW, betonte die Notwendigkeit strukturorientierter Förderinstrumente, um für alle Sparten vergleichbare Vertretungen zu ermöglichen. Beispielsweise seien in den Bereichen, Film, Bildende Kunst und Literatur Landesbüros oder Geschäftsstellen wenn überhaupt nur in Ansätzen vorhanden. Reinhard Knoll, ebenfalls stellvertretender Vorsitzender, nahm sich des Themas Künstler*innen-Förderung an und konstatierte, es müssten Ableitungen aus dem erfolgreichen Corona-Stipendienprogramm für die zukünftige individuelle Förderung der künstlerischen Arbeit erfolgen.

Bernd Petelkau (CDU), Andreas Bialas (SPD), Tim Achtermeyer (Grüne) und Lorenz Deutsch (FDP) haben sich viel vorgenommen. Einig waren sich alle darin, dass der Kulturhaushalt der nächsten Legislatur aufgestockt werden müsse. Die CDU verspricht hier einen Aufwuchs von 20 Millionen Euro jährlich, ebenso die FDP, die SPD hat in ihrem Wahlprogramm 30 Millionen zusätzlich im Jahr eingepreist. Neben der finanziellen Ausstattung der Kultur standen für alle die Verbesserung der sozialen Absicherung von Künstler*innen und die Stärkung der Kulturellen Bildung im Fokus. Gerhart Baum sieht viele gemeinsame Positionen, die Kulturrat NRW und Fraktionen in den kommenden Jahren weiterentwickeln müssen. Er brachte seine Zuversicht zum ..Ausdruck, dass der fortgesetzte Diskurs Lösungen bringen werde und dankte den kulturpolitischen Abgeordneten und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit in der ablaufenden Legislaturperiode.

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